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Intuition nutzen um noch nie Gedachtes denken

Von hd.penno, 28. Dezember 2020

Auszug aus dem Buch "Wilder Geist-Wildes Herz, Kompass in stürmischen Zeiten" von Christina Kessler. 

Intuition kommt von lateinisch "intueri" - das bedeutet hineinblicken. Intuition gewährt Einblick in das Spiel der unsichtbaren Wirkzusammenhänge. Intuition hat Einsicht in das Potential einer Situation - in ihre Ursachen, Zusammenhänge, Chancen, Gefahren und Konsequenzen, weil sie durch den gegenwärtigen Zustand hindurchschaut, bis auf den den Wesensgrund. Dies geschieht ohne rationale Schlussfolgerungen. Der Verstand sollte erst nach der Intuition einsetzen. Der Verstand fokussiert auf das Einzelne. Die Intuition lässt los. Je unfokussierter das Sehen, umso tiefgreifender das Gesehene. Was möchte sein? lautet die Kernfrage. Ein solches Wahrnehmen entsteht nicht aus der Herleitung oder Interpretation von Vorstellungen, Konzepten, Modellen, alten Erfahrungen oder Vorurteilen. Es geht darum etwas zu erkennen, das aus dem inneren Bewusstseinsraum auftaucht. 

Open Mind - eine absichtslose, nichts wollende, nichts bezweckende, nichts analysierende, nicht interpretierende und nicht bewertende Haltung der Neugier. Ein ungezähmter Geist braucht Ruhe und Innehalten. Auszusteigen aus dem herkömmlichen Verständnis, Konventionen zu brechen, ausgetretene Pfade verlassen, die Zukunft in die Gegenwart holen.  Das wilde Denken hält sich nicht an Oberflächlichem auf, es beißt sich nicht an Kleinigkeiten fest. 

Intuition liest Beziehungsdynamiken, deren Wirkungsweisen energetisch spürbar, ja fühlbar sind. Auf diese Weise werden Beziehungs- und Verhaltenmuster bewusst. Je weiter man sich öffnet, desto umfassender der Einblick. Je leerer die Gedankenwelt, umso klarer die Sicht.  

In der Hingabe erleben wir die höchste Form der Intuition. Aus der Verschmelzung mit einem überpersönlichen Geist (spirit) entsteht etwas Neues, noch nie da Gewesenes. "ER wirkt und ich werde", so beschreibt es Meister Eckhart. Etwas, in dem der Zauber des "Wahren, Guten und Schönen" schwingt, so drückte es Platon aus. Kopf und Herz in Harmonie. 

Ich suche nicht – ICH FINDE!

Suchen ist, wenn man von alten Dingen ausgeht
und im Neuen das bereits bekannte wiederfindet.

Finden ist etwas völlig Neues,
neu auch in der Bewegung.

Alle Wege sind offen,
und was gefunden wird, ist unbekannt. 
Es ist ein Wagnis, ein heilendes Abenteuer.

Die Ungewissheit solcher Wagnisse können nur jene auf sich nehmen,
die im Ungeborgenen sich geborgen wissen,
die in die Ungewissheit, in die Führerlosigkeit geführt werden;
die sich im Dunkeln einem unsichtbaren Stern überlassen,
die sich vom Ziel ziehen lassen und nicht menschlich beschränkt
und eingeengt das Ziel bestimmen.

Das Offen-Sein für jene neue Erkenntnis,
für jedes neue Erlebnis im Außen und Innen:
das ist das Wesenhafte des modernen Menschen,
der in aller Angst des Loslassens
noch die Gnade des Gehalten-Seins
im Offenbarwerden neuer Möglichkeiten zulässt.

Pablo Picasso